Hurra, die Regierung rettet das Internet

Am 01.08.2012 tritt das „Gesetz zum besseren Schutz der Verbraucher vor Kostenfallen im elektronischen Geschaeftsverkehr“ in Kraft. Dann sollen Verkaufsangebote im Web zwingend eine Schaltflaeche mit der Aufschrift „zahlungspflichtig bestellen“ erhalten.

Nisher tragen unsere Bestellbuttons die wenig verwunderliche Aufschrift „Bestellen“. Nun sind wir uns nicht mehr sicher, ob das ausreicht. Wir gehen davon aus, dass es zu einer weiteren Abmahnwelle (vulgo legaler Betrug) kommen wird.

Erst wird das Hambuger Landgericht mal wieder eines seiner Wunderurteile faellen (Wunderurteil heißt es, weil nach diesen Urteilen immer die Champusflaschenkorken so wunderbar in den beteiligten Anwaltskanzleien knallen) und dann werden die Rechner angeschmissen, um kostenpflichtige Abmahnungen zu versenden.

Und für Sie, lieber Kaeufer, bedeutet es eigenlich nur eines: Ihre Bestellung wird teuerer. Schon jetzt ist ein nicht unerheblicher Teil unserer Preiskalkulation der unsicheren Rechtssituation in unserem Lande geschuldet.

Denken Sie mal daran, wenn naechstes mal wieder einige Milliarden locker gemacht werden, wenn wieder eine Bank versagt. KOmisch nur, dass es dort keine Abmahnung gibt.

Wir mögen Ebay einfach nicht

Schon mehrfach habe ich mich an dieser Stelle über das abgrundtief kundenverachtende Verhalten von Ebay und Paypal geaeußert. Und nachdem ich mich Ende des Jahres mal wieder aufregen musste habe ich die einzig richtige Konsequenz gezogen. Wir haben unseren Ebayshop geschlossen.

Die Gründe dafür sind:

a)     Ebay haelt seine Kunden, ob Kaeufer oder Anbieter für Idioten und sich selbst für unfehlbar. Das kann man sich gefallen lassen, muss man aber nicht.

b)    Ebay nutzt seine Marktmacht – sein Quasimonopol – konsequent aus und veraendert willkürlich Gebühren und Regeln. Seltsamweise immer zu Ungunsten der Kaeufer oder Anbieter. Das kann man sich gefallen lassen, muss man aber nicht.

c)     Ebay gibt vermutlich Adressen weiter, oder gibt halbamtlichen oder privaten Akteuren eine Schnittstelle. Das können wir  nicht beweisen, haben aber starke Indizien dafür.

d)    Ich werde mich  nicht mehr mit irgendeinen minderbegabten Callcenteragenten darüber streiten, ob Mammut vom Aussterben bedroht sind oder nicht. Vor Allem dann nicht, wenn es zwanzig andere Anbieter gibt, die Mammutbein verkaufen. Mein Leben ist einfach zu kurz um mich mit den ganz dummen Dingen zu beschaeftigen.

Das alles kann man sich gefallen lassen, tun wir aber  nicht.

Passend dazu eine Geschichte der Ebaytochter Paypal, die ja auch immer wieder durch willkürlichen Schwachsinn auffaellt, die eine Kundin dazu brachte eine antike Geige zu zerstören, da Paypal davon ausging, es handele sich um eine  Faelschung. Die Verkaeuferin dazu: „Das Instrument habe den zweiten Weltkrieg überstanden und sei nun den Paypal-Geschaeftsbedingungen zum Opfer gefallen“

Dazu der Artikel: Ebay-Kaeufer zerstört Violine

Zu blöd zum betrügen

Wie wir alle wissen, ist Betrug heute eine der gaengigen Umgangsweisen zwischen den Menschen, sein es sinnlose Abmahnungen, Sternchenpreise in der Werbung, durchgeknallte Zusatzgebühren bei irischen Fluglinien, haltlose Wahlversprechen oder die Verbrauchsangaben n Automobilprospekten. Die moderne Gesellschaft möchte betrogen werden.

Allerdings gehört ein Mindestmaß an Einsatz und Hirn dazu den Betrug erfolgreich durchzuführen. Oder man hat das Geld für einen Lobbyisten. Nun hat sich heute Nacht jemand nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als die betreffende Person mit falschem Namen und einer gestohlenen Kreditkarte eine große Bestellung aufgab. Von der falschen Telefonnummer und der Wahnvorstellung wir würden Ware an eine Packstation schicken mal ganz abgesehen.

Nun sollte man so einen Betrugsversuch zur Anzeige bringen. Und was wird dabei rauskommen? Genau….absolut nichts.

Mammut

Gestern haben wir neue Ware bekommen unter anderem ein Messer von Dovo mit einem Griff aus Mammutelfenbein.

Mammutelfenbein ist fantastisch. 40.000 Jahre alt besitzt es ein ganz eigene Aura, der man sich nur schwer entziehen kann.

Dovo Mammut

Stellt sich bei so einem Messer natürlich die Frage, ist das eigentlich ok?

Nun, aus unserer Sicht schon, sonst würden wir es nicht anbieten. Seltsamerweise sind die Regelungen bezüglich Altertümer, beziehungsweise bzgl. Archaeologischer Funde in den meisten Laendern so gestaltet, dass zwischen menschlichen und natürlich Artefakten unterschieden wird.

Findet man also eine dreihundert Jahre alte Tonscherbe, sollte man sofort den Archaeologischen Dienst des Landes benachrichtigen, sonst gibt es Ärger. Findet man allerdings einen 70 Millionen Jahre alten Dinosaurier, kann man den im Prinzip mit nach Hause nehmen. So sieht es das Gesetz vor. Und so hat sich ein lukrativer Markt für Saueierknochen entwickelt, auf dem Museen und Forscher mit Reichlingen konkurrieren müssen.

Persönlich würde ich aber auch bei einem Dinosaurierfund dafür plaedieren, den der Öffentlichkeit und Forschung zur Verfügung zu stellen. Denn Gesetze sind nun mal auch haeufig schwachsinnig.

Bei Mammuts hingegen ist die Sache ganz anderes gelagert. Zum einen sind die zotteligen Verwandten der heutigen Elefanten noch nicht sehr lange ausgestorben, daher gibt es weltweit zehntausende von Mammutstoßzaehnen und Mammutknochen. Zum anderen beziehen wir – bzw. unser Zulieferer – das Mammutbein von russischen Forschern, die die Tiere schon untersucht haben. das Mammut ist dann sozusagen über.

Und wenn alles klappt, werden wir demnaechst aus Mammutelfenbein und Bernstein Rasierpinsel fertigen, die von einer renommierten Knochenkünstlerin gestaltet werden. Das werden dann wohl die teuersten Rasierpinsel der Welt.

Paypal raus bei Rossmann

Ich habe mich hier schon an anderer Stelle über Paypal ausgelassen. Leider neigen ja gerade unsere amerikanischen Freunde dazu unerklaerte Handelskriege zu führen, wie auch gerade der Koreanische Elektronikkonzern Samsung feststellen muss, deren Produkte teilweise nicht mehr in Europa verkauft werden dürfen.

Die Drogeriemarktkette Rossmann hat nun bewundernswerterweise auf einen Nötigungsversuch von Paypal reagiert und die Zahlungssystemanbieter einfach rausgeschmissen, dazu veröffentlichte Rossmann folgende Erklaerung:

„Wir möchten Ihnen den Grund dafür gerne erlaeutern: Der Zahlungsdienstleister PayPal hat die Rossmann Online GmbH – wie auch andere deutsche Haendler – aufgefordert, den Vertrieb kubanischer Produkte einzustellen. PayPal droht uns damit, dass anderenfalls die Geschaeftsbeziehung gekündigt wird. PayPal hat seinen Stammsitz in den USA und begründet seine Aufforderung damit, dass sie deshalb verpflichtet sei, das US-Embargo gegenüber Kuba auch in ihren auslaendischen Tochtergesellschaften umzusetzen.

Obwohl viele unserer Kunden PayPal nutzen, wollen wir dieser Aufforderung nicht nachkommen. Wir sind überzeugt, dass wir damit in Ihrem Interesse handeln. Denn aus unserer Sicht gibt es keinen Grund, warum hier amerikanisches Recht praktiziert werden muss. Noch viel wichtiger: Wir wehren uns dagegen, dass Sie, unsere Kunden, auf diese Weise bevormundet und ihrer freien Entscheidung beraubt werden. Wir hoffen, damit auch in Ihrem Interesse zu handeln.

Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, nutzen Sie bitte bis auf Weiteres eine unsere Zahlungsalternativen wie Kreditkarte, Sofortüberweisung, Lastschrift oder Vorkasse.

Vielen Dank!“

Da kann man nur sagen: chapeau!

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